Emmanuel Levinas war ein französischer Philosoph und einer der wichtigsten Vertreter der Phänomenologie und der Ethik des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 12. Januar 1906 in Litauen geboren und verbrachte einen Großteil seines Lebens in Frankreich. Levinas studierte zunächst Philosophie in Straßburg und absolvierte später sein Gaststudium bei Edmund Husserl und Martin Heidegger.
Levinas' Denken ist stark von seiner jüdischen Herkunft und Erfahrungen im Holocaust geprägt. Er entwickelte eine ethische Philosophie, die auf der Beziehung zum Anderen und der Verantwortung für den Anderen basiert. Für Levinas steht der Andere im Zentrum des Denkens und fordert uns ethisch heraus, unsere egozentrische Weltsicht zu überwinden und Verantwortung für den Anderen zu übernehmen.
Sein bekanntestes Werk ist "Totalität und Unendlichkeit" (1961), in dem er seine Ethik des Anderen entwickelt. Darin argumentiert er, dass der Andere als unendlich und unergründlich betrachtet werden sollte, und dass unsere Verantwortung für den Anderen uns zwingt, unsere eigene Freiheit und Autonomie zu begrenzen.
Levinas beeinflusste eine Vielzahl von Denkern, darunter Jacques Derrida, Jean-Luc Marion und Judith Butler. Obwohl er oft als schwierig zu verstehen gilt, beeinflusst seine ethische Philosophie weiterhin Debatten in den Bereichen Phänomenologie, Ethik, Politik und Religion. Emmanuel Levinas starb am 25. Dezember 1995 in Paris.
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